Turnierbericht World Under-24 Ultimate Championships
Vom 21.06.25-28.06.25 fanden die World Under-24 Ultimate Championships in Logroño Spanien statt
2025/08/14 von Unisport-Zentrum
Lena Sandig war als Spielerin des U24 Frauen Teams bei den Under-24 Championships und berichtet über ihren Weg dorthin, ihre Erfahrungen und Ergebnisse.

Im Zeitraum vom 21.06.25-28.06.25 fanden die World Under-24 Ultimate Championships in Logroño Spanien statt. Deutschland hat jeweils ein Team in allen drei Divisionen gestellt: Frauen, Open und Mixed. Ich bin dieses Jahr Spielerin des U24 Frauen Teams.
Die Teamauswahl hat mit einem ersten Tryout im Oktober 2024 im Hochschulstadion in Darmstadt angefangen. Darauf folgten weitere Trainingslager und ein Vorbereitungsturnier in Padua Italien im Frühjahr mit dem erweiterten Trainingskader. Dort trafen wir auf andere europäische U24 Teams und hatten somit die Möglichkeit unsere bis dahin erarbeiteten Taktiken auf die Probe zu stellen. Nach weiteren Tryouts und zahlreichen Trainingslagern sind wir im Mai zu unserem letzten Vorbereitungsturnier nach Brügge gefahren, dem Tom’s Tourney. Dabei handelt es sich um ein von der EUF (European Ultimate Federation) anerkanntes Turnier, auf dem europäische Nationalteams verschiedener Altersklassen, sowie starke, gut eingespielte Clubteams zusammenkommen, um Ultimate auf hohem Nivau zu spielen.
Nach diesen 8 Monaten der Vorbereitung sind wir als Team nicht nur menschlich stark zusammengewachsen. Alle Spielerinnen kommen aus Vereinen aus ganz Deutschland zusammen und bringen dadurch auch viele unterschiedliche Taktiken und Skills mit. Es macht sehr viel Spaß sich über die Zeit gemeinsame Offence Setplays, Taktiken und Defence Zonen zu erarbeiten.
Doch auf eine Sache waren wir nicht vorbereitet: eine Hitzewelle in Spanien. Während wir in Deutschland im Winter bei -2°C trainiert und in Italien bei starkem Regen auf einem Feld gespielt haben, was sich immer mehr in einen Acker verwandelt hat, mussten wir auf der WM bei Temperaturen zwischen 35°C und 40°C spielen. Die Wetterbedingungen haben uns ziemlich zugesetzt, weshalb leider mehrere Spielerinnen bei vereinzelten Spielen gesundheitlich aussetzen mussten. Nichtsdestotrotz hatten wir sehr viel Spaß. Mit einigen Höhen und Tiefen haben wir in den 9 Spielen über die Woche hinweg sehr viel gelernt und konnten uns als Individuen stark weiterentwickeln.
Ein wichtiger Teil des Ultimate Frisbee ist der Spirit oft the game. Da der Sport ohne SchiedsrichterInnen auskommt, stehen Fairness und Eigenverantwortung an erster Stelle. SpielerInnen callen ein Foul oder andere Regelverstöße selbst. Anschließend diskutieren die in den Call einbezogenen SpielerInnen unter genauen Zeit- und Ablaufvorgaben die Situation eigenständig aus. Wie das Spiel anschließend abhängig vom Ausgang der Diskussion weitergeht ist ebenfalls genau geregelt. Nach jedem Spiel vergibt jedes Team seinen GegnerInnen eine Spirit Bewertung. Darin werden Punkte in 5 Kategorien wie z.B. Fouls and Body Contact, Fair-Mindedness und Communication vergeben. Dieses Ranking steigert die Motivation für faires Spielen sehr und sorgt für Bewusstsein und Reflexion der eigenen Spielweise. Abschließend wird neben den spielerischen Platzierung auch das Team geehrt, welches Spiritsieger geworden ist. Wir stehen als deutsches U24 Frauen Team auf Rang 3 in der Spirit Bewertung, worüber wir stolz sein können. Unser guter Spirit im Team spiegelt wieder, wie wir kompetitiven Wettkampfgedanken als mit Respekt und Miteinander verbinden.
Ich freue mich auf die bleibende Herausforderung weitere Trainingslager und kompetitives Ultimate mit meinem Studium unter einen Hut zu bekommen.
