Wanderfahrt auf der Mosel 2014: von Bernkastell nach Koblenz

Ein Erfahrungsbericht von Daphne.

Mittwoch 28.5. – Anfahrt nach Bernkastel

Startpunkt unserer Wanderfahrt in Bernkastell
Startpunkt unserer Wanderfahrt in Bernkastell

Dieses Mal ging es auf die Mosel! Nach einer erfolgreichen Organisation konnte es Mittwoch endlich losgehen! Der Einkauf am Morgen in der Metro stellte sich als erste Herausforderung des Organisationsteams dar. Fazit: Für zehn Leute lohnt es sich nicht, in der Metro einzukaufen. Es war schwierig, kleine Packungen zu finden. Dennoch frohen Mutes, jedoch mit ersten Müdigkeitserscheinungen, machten Marlene und Daphne noch einen „Power-Nap“ im Bus, sodass wir fit und ausgeschlafen um 15.30Uhr – mit einer kleinen Verzögerung auf Bitten von Bodo – unsere Fahrt beginnen konnten. Marlene erwies sich als hervorragende Bus- und Anhängerfahrerin – wir haben extra an einem frühen Montagmorgen rangieren geübt (Danke an die tapferen Unterstützer Bene, Tobi J. und Eric). Die Stimmung war gut: 7 Mann, 2 Frauen und 1 Fahrerin im Bus, da dauerte es keine zehn Minuten bis ein erstes „Flopp“ zu hören war, der erste Bierkasten wurde angebrochen und das Radio ging auch ;-)

gemeinsam gekochtes Abendessen
gemeinsam gekochtes Abendessen

Nachdem wir über die erste Hälfte der Strecke gut durchgekommen sind, gestaltete sich der Weg nach Bernkastell kurviger als erwartet. Trotz einem Schild, nach welchem LKW und Gespanne eine Ausweichroute nehmen sollen, entschieden wir uns für die Serpentinenstraße. Es begann ein Weg, der um die Berge geschwungen auf schmaler Straße, von hohen Felsen umgeben, durch den letzten Tunnel führte. Nach einigen heiklen „Kurvenüberfahrungen“ sahen wir dann endlich die Mosel vor unseren Augen. Schatten und Licht spielten auf den Weinbau am Berghang. Aus idyllischer Landschaft von Bergen und einer nebeligen Sicht entstand eine beruhigende Kraft.Tobi R. machte sich aus Stuttgart auf den Weg und wir kamen fast zeitgleich in Bernkastell an. Endlich waren wir vollständig: Mit Tobi aus Stuttgart und Nina aus Potsdam waren wir auch mit Ehemaligen gut bestückt. „Schön, alle mal wieder zu sehen!“ Nach einem leckeren Abendessen – gemeinsam gekochten Spaghetti Bolognese – legen wir uns in dem großen Bootshaus schlafen.

Donnerstag 29.5. – Bernkastell nach Zell

schwerbepackt unterwegs
schwerbepackt unterwegs

Der erste Tag: Ist es Hollywood oder die Mosel? Wir haben den Kröver Nacktarsch gesehen und die Schwarze Katz' probiert.

Am nächsten Morgen geht es früh morgens los, da wir eine lange Etappe vor uns haben. Die vielen Sachen in zwei relativ kleinen Gig-Booten zu verstauen, beeindruckt uns. Es funktioniert problemlos inklusive Grill, Kohle und Bier natürlich. Das Wetter ist sehr schön und wir kommen gut voran. Auch die Schleusen sind sehr einfach zu bedienen (immer schön in der Schleusenkammernutzmarkierung bleiben!) und die Wartezeiten halten sich in Grenzen. Unsere Mittagspause halten wir am Ruderverein in Traben-Trabach mit zwei netten Ruderinnen des Vereins – sodass wir sogar die Toilette dort nutzen konnten – und brechen bald wieder auf. Schöne Sonne war für den halben Tag unser guter Begleiter, danach lauerten im Himmel dunkle Wolken.

Es steht tatsächlich in großen Lettern mitten im Gefilde
Es steht tatsächlich in großen Lettern mitten im Gefilde

Neben dem Weinbau, der immer schön mit Namen versehen war – „Kröver Nacktarsch“ war der Höhepunkt – wechselten sich Städte und Wälder am Ufer ab. Die schöne Aussicht ließ einen vergessen, wie weit man schon gerudert war und auch für den zunehmenden Muskelkater wurde man entschädigt. Unsere zwei neuen Ruderer erwiesen sich als äußerst tapfer! Das Anlegemanöver am Abend in Zell gestaltet sich trotz mehrfacher Warnungen des örtlichen Rudervereins recht einfach und die Übernachtung in der Turnhalle war sehr angenehm, nicht zuletzt wegen der vielleicht freundlichsten Hausmeisterin Deutschlands. Am Abend gehen wir noch eine Flasche Wein im Städtchen trinken. Kröver Nacktarsch gibt es leider nicht, dafür Zeller schwarze Katz – danke Tobi an dieser Stelle! Kennern sei verraten: Die schwarze Katz ist sicherlich EU-trocken, aber keinesfalls fränkisch trocken…

Freitag 30.5. – Zell nach Treis-Karden

niemals die Skullgriffe loslassen!
niemals die Skullgriffe loslassen!

Ein weiterer Rudertag: Die längste Etappe, aber auch die mit der besten Aussicht. Burgen und Villen säumten unseren Weg.

Die folgende Etappe führte uns nach Treis-Karden und war mit 48 km die längste der Wanderfahrt. Wir bekamen die Neulinge im Rudern (Gregor und Fangtong) dazu, den Genuss am Steuern kennenzulernen – wobei trotz Genuss an Aussicht und milder Windbrisen die Konzentration auf das Steuerseil nicht nachlassen durfte. Es gilt stets, das Seil festzuhalten und effizient ohne Schlingerbewegungen zu steuern!

die lange Etappe macht sich bemerkbar und der Abend wird ruhig verbracht
die lange Etappe macht sich bemerkbar und der Abend wird ruhig verbracht

In Treis-Karden übernachten wir im Gasthaus mit leckerem, riesigem Abendessen – zwei Riesenschnitzel machten es sogar den Jungs schwer, fertig zu werden. Die Erschöpfung war zu spüren, es folgte ein geselliger – Rede-Trink-Spieleabend. Nach einem guten Frühstücksbuffet am nächsten Morgen brachen wir wieder auf.

Sonnabend 31.5. – Treis-Karden nach Koblenz

gemütliche Rast an einer Schleuse
gemütliche Rast an einer Schleuse

Letzter Rudertag: Der Weg war wellig, aber wir haben es geschafft. Abends kam Axel noch vorbei und hat uns einen Club heraus gesucht.

Spätestens am nächsten Tag war ein Muskelkater bei Vielen zu spüren, welcher jedoch durch unsere sportliche Disziplin bekämpft wurde! An der zweiten Schleuse des Tages war die Sportbootkammer kaputt. Wir mussten deshalb in der großen Kammer schleusen – für Einige eine neue, interessante Erfahrung. Das ermöglichte uns auch einen Rennstart direkt aus der Schleusenkammer. Der weitere Weg führt uns mit einer ausgiebigen Sonnenpause von der Schleuse nach Koblenz. Leider kämpften wir auf dem letzten Stück mit den hohen Wellen der Sportboote, ein Boot nimmt dabei große Mengen an Wasser auf, die meisten Sachen sind aber gut genug verpackt und bleiben trocken.Je näher Koblenz kam, desto mehr Ambivalenz verspürten wir einerseits, die Fahrt noch länger zu genießen, doch andererseits die Erschöpfung anzunehmen und die Vorfreude der Ankunft. Nach einem spontan organisierten Abendessen mit Hotdogs saßen wir gemütlich auf der Bank vor dem Verein mit Blick auf die Mosel, tranken Bier und Vodka und beobachteten die Schwäne, als ob die Zeit gestoppt gewesen wäre. Alle Mühen hatten sich gelohnt.Nach ordentlichem Feiern ist die letzte Nacht in Koblenz mit Matratze sehr komfortabel.

Sonntag 1.6. – Rückreise nach Darmstadt

Das Deutsche Eck: Hier endet sie, die schöne Mosel und unsere Wanderfahrt
Das Deutsche Eck: Hier endet sie, die schöne Mosel und unsere Wanderfahrt

Am letzten Morgen machten sich Marlene, Bene und Tobi R. nach Bernkastel auf, um den Bus und den Hänger nachzuholen. Nach einem entspannten Frühstück am Ufer macht der Rest in Koblenz alles fertig für die Abreise und bummelt entspannt auf dem Fußweg an der Mosel entlang zum Deutschen Eck. Dies war ein schöner Abschluss der Wanderfahrt, aber um ehrlich zu sein, wäre es schön gewesen, wenn es noch länger gewesen wäre (Fangtong). Deswegen überlegen wir schon ein Revival im September zu starten!

Schöne Fahrt war es mit euch! Danke für ein gelungenes Wanderfahrtwochenende mit tatkräftiger Unterstützung und Mitdenken von allen!

Den Dank senden wir postwendend an die Mitglieder des Organisationsteams zurück! Die Fahrt war klasse organisiert und viel zu schnell vorbei.