Portrait

Hochschulsportgruppen im Fokus: Die TU Ruderriege

Sie verbringen ihre Freizeit am liebsten auf dem Wasser. Die Ruderriege der TU Darmstadt ist eine von Studierenden geführte Hochschulsportgruppe, die im Rahmen des Hochschulsports der Universität ein breit gefächertes Programm für Anfänger und Fortgeschrittene anbietet. Wie nur wenige andere Sportarten vereint Rudern Kraft, Ausdauer, Konzentration und Teamgeist.

Das hat Stil: Ein 55 Kilogramm schweres und zwölf Meter langes Boot gleitet lautlos auf dem Wasser. Der schmale Rumpf, ganze 45 Zentimeter breit, trainiert das Gleichgewichtsgefühl. Synchron tauchen acht Skulls in das Wasser ein. Vier Ruderer und ein Steuermann konzentrieren sich auf ihr Ziel: die Sechs-Kilometermarke möglichst schnell und mit einer ausgefeilten Technik zu erreichen. Die Besatzung ruft sich Kommandos zu und setzt diese in Windeseile um. Die Gesichter zeigen hohe Konzentration. Die Studierenden sind im Ausdauertraining aufeinander eingespielt, die Bewegungen fließen.

Sie sind Mitglieder der Hochschulsportgruppe TU Ruderriege, die mit dem Ruder-Club „Neptun“ e.V. Darmstadt kooperiert. Weder Wind noch die Winterjahreszeit hindern die Studierenden am Rudern – und am Ende bietet ja das seit den 1950er Jahren existierende Vereinshaus bei Erfelden am Altrhein genügend Möglichkeiten zum Aufwärmen. Rudern begeisterte bereits im 19. Jahrhundert und hat eine weltweit wachsende Anhängerschaft. Die Leidenschaft der TU Ruderriege zeigt sich in ihren Wettkampferfolgen.

Training auf dem Altrhein

Sonntagmittag ist Wassertraining auf dem Altrhein angesagt. Die Ruderstrecke beträgt bis zu 17 Kilometer, kann aber je nach Trainingseinheit verändert werden. Ein Wettkampfstart läuft grundsätzlich wie folgt ab: Die Boote werden aufgerufen und begeben sich auf ihre Startbahn. Dann werden die Boote durch den Starter ausgerichtet, damit alle auf gleicher Höhe liegen. Der Starter gibt bekannt, dass der Start innerhalb der nächsten zwei Minuten erfolgt und startet innerhalb dieser Zeit nach seinem Ermessen mit den Worten „Achtung – los!“.

„Die TU Ruderriege hat verschiedene Boote zur Verfügung: Einer, Zweier und Vierer“, sagt Eric Seipp, ein Trainer der Mannschaft. Die Auswahl an Booten unterstützt das Wettkampftraining. „Das Besondere am Rudern ist das Zusammenspiel mit der Natur“, ergänzt Niklas Kopyciok, ein Mitglied der TU Ruderriege. Es gibt viele Gründe, sich für den Rudersport zu begeistern: Disziplin und die Ruhe auf dem Wasser gehören dazu. Jahrelanges Training für den optimalen Ruderschlag lohnt sich. „Nichts auf der Welt ist mit dem Gefühl zu rudern vergleichbar“, meint Eric Seipp.

Attraktives Sportprogramm für Anfänger bis Profis

Das umfangreiche Sportprogramm macht die Hochschulsportgruppe attraktiv. „Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene finden bei uns ihren Platz“, sagt Trainer Benedikt Grosch, seit Jahren aktiv bei der TU Ruderriege. Rudern bildet ein Gefühl für das Team und das Wasser aus. Wer frische Luft und schöne Aussichten mag, schätzt das Außentraining. „Die Anfänger gehen direkt beim ersten Treffen mit auf das Wasser, um ein Gespür für das Boot und die Umwelt zu entwickeln“, führt Grosch weiter aus. „Wir bieten ein breit gefächertes Programm an und jeder kann gerne vorbei kommen“, lautet Seipps Einladung an Studierende.

Selbst gemeinsame Arbeitseinsätze bereiten Spaß, denn nach verrichteter Vereinsarbeit steht oft genug ein entspanntes Unterhaltungsprogramm an. Im Sommer radelt die Hochschulsportgruppe mal zusammen zum Altrhein oder teilt sich einen Bus. Gemeinsame Grillabende oder Parties stärken den Teamgeist. „Ohne Mannschaft funktioniert nichts beim Rudern“, merkt Benedikt Grosch an.

Orginalbericht/ Ursula Ziegler